28.05.2020 ·
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Blaulichtfilter - So vermeidest du blaues Licht
Kennst du die Gefahren von blauem Licht aus Displays? In diesem Artikel erfährst, welche das sind und wie du sie mit Hilfe von Blaulichtfilter reduzieren kannst.
Letztes Update:
Mai 28, 2020
Kennst du die Gefahren von blauem Licht aus Displays? In diesem Artikel erfährst, welche das sind und wie du sie mit Hilfe von Blaulichtfilter reduzieren kannst.
Kennst du das Gefühl von brennenden Augen und Kopfschmerzen nach einem langen Arbeitstag? Diese Symptome stammen in der Regel von den Strapazen, die blaues Licht aus elektronischen Geräten auf deinen Körper hat.
In diesem Artikel erklären wir dir, was das blaue Licht mit dir macht und wie du dich vor seinen potenziellen Schäden am besten schützt.
Inhaltsverzeichnis
1. Was macht blaues Licht mit uns?
Blaues Licht umgibt dich den ganzen Tag. Egal, ob du dich abends draußen auf der Straße aufhältst, im Büro Projekte rockst oder im Bett noch schnell E-Mails am Smartphone checkst – es gibt kein Entkommen mehr.
Dieses blaue Licht wirkt phototoxisch und kann gesundheitliche Schäden verursachen. Während du beispielsweise stundenlang am Bildschirm arbeitest, bist du einer direkten und ungefilterten Strahlung künstlichen Lichts ausgesetzt.
Es trifft gebündelt auf die Macula lutea, das Areal des Auges mit dem schärfsten Sehen und das für das Farbensehen zuständig ist. In Studien wurde nachgewiesen, dass die Bestrahlung des Auges durch künstliches, blaues Licht auf Dauer zu Schäden wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) führen kann.
Das blaue Licht begünstigt auch die Produktion von freien Sauerstoff-Radikalen, die oxidativen Stress in der Netzhaut verursachen und damit die Zellen im Augen schädigen können.[1]
Blaues Licht hat eine sehr kurze Wellenlänge, was es besonders energiereich macht (High Energy Visible, kurz: HEV) und stark flackern lässt. Da es auch stärker leuchtet, als beispielsweise rotes Licht, kann zu Unschärfe und Farbsäumen in der Wahrnehmung kommen.
Die grellen Lichtstrahlen und das Flackern sind auch Gründe für die Kopfschmerzen und mentale Ermüdung, wenn du zu lange vor dem Rechner oder anderen Geräten mit Bildschirm sitzt.[2]
Wie weitreichend der Einfluss von blauem Licht auf die Gesundheit sein kann, zeigt sich auch dadurch, dass dein Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät.
Denn: Die Hormonproduktion sowie sämtliche anderen Funktionen in deinem Körper werden von der sogenannten inneren Uhr gesteuert. Ihr Takt wird unter anderem von den äußeren Lichtverhältnissen bestimmt.
Wenn blaues Licht auf die Photorezeptoren im Auge trifft, werden entsprechende Signale u.a. an die Zirbeldrüse transportiert, welche die vorgesehenen Prozesse im Körper, wie z.B. die Melatoninproduktion, reguliert.
Das blaue Licht hemmt die Produktion des Schlafhormons [3] in der Zirbeldrüse, begünstigt zugleich aber die Produktion der Stresshormone Cortisol und ACTH.[4] Das ist tagsüber auch sinnvoll, wenn du wach und leistungsfähig sein musst, doch abends benötigst du das Melatonin für deinen Schlaf.
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2. Wer sollte sich gegen blaues Licht schützen?
Wir alle sollten uns vor blauem Licht und anderen, nicht-natürlichen elektromagnetischen Feldern (nnEMF) so gut es geht schützen. Gerade dann, wenn du im Job sehr viel und lange vor einem Bildschirm sitzen musst, bist du viel künstlichem Licht ausgesetzt.
Aber nicht nur dein Computerbildschirm, sondern auch dein Smartphone, deine Schreibtischlampe und die Deckenbeleuchtung im Büro strahlen das kalte, blaue Licht aus. Leider nützt es auch nichts, wenn man bei den verwendeten LED-Lampen auf “warmweißes Licht” Wert legst.
3. Blaulichtfilterbrille für deine Augen
Die wichtigste Schutzmaßnahme für dich ist eine Blaulichtfilterbrille. Diese Brillen haben grau oder orange bis rot gefärbte Gläser, um das blaue Licht zu filtern.
Doch es gibt ein paar Dinge, auf die du bei diesen Brillen achten solltest. Eine rot gefärbte Brille sollte beispielsweise in der Lage sein, 99-100% des Lichtes zwischen 400 und 550 nm zu filtern – also sowohl das gesamte blaue Lichtspektrum als auch das meiste grüne Licht.
Und auch hier ist es ratsam, dass du Wert auf die Qualität legst und Brillen bevorzugst, die nachweislich gute Ergebnisse liefern. Also Vorsicht vor zu günstigen Modellen, die dich über den Preis locken wollen.
4. Blaulichtfilter für Smartphone und Monitor
Die negativen Einflüsse des blauen Lichts auf deine Gesundheit sind nicht spurlos an den großen Herstellern vorbeigegangen. Vor einigen Jahren führte Apple den Night-Shift-Modus für iOS-Geräte ein, der sowohl die Helligkeit als auch die Farbtemperatur im Display reduziert.
Auf Android-Smartphones hilft dir der Nachtmodus das blaue Licht deines Displays zu reduzieren. Doch die virtuellen Blaulichtfilter für Smartphones schützen leider nicht effektiv, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. [5]
Die Wirksamkeit deines künstlichen Blaulichtfilters kannst du mit einer Blaulichtfilterbrille auch selbst testen: Aktiviere den Nacht- oder Night-Shift-Modus im System deines Smartphones.
Betrachte den Bildschirm zunächst ohne Brille und mache dann den Vergleich mit aufgesetzter Brille. Hast du eine gute Blaulichtfilterbrille, die mindestens 99% der Wellenlänge zwischen 400 und 500 nm absorbiert, wird sie das Licht deines Smartphone-Displays weiter filtern und du kannst einen deutlichen Unterschied sehen.
Wenn der Nachtmodus nicht ausreicht, kannst du am iPhone und iPad weitere Farbeinstellungen wählen, die das blaue Licht stärker reduzieren als der Night-Shift-Modus.
Folge dazu dieser Anleitung, um dein Display auf Knopfdruck rot zu färben: Einstellungen -> Bedienungshilfen -> Anzeigen & Textgröße, Farbfilter einschalten, Farbstich aktivieren, die Farbe rot auswählen und sowohl Intensität als auch Farbton ganz hochdrehen.
Damit du schnellen Zugriff auf diese Funktion hast, kannst du einen Kurzbefehl auf den Homebutton legen: Einstellungen -> Bedienungshilfen -> Kurzbefehl, Farbfilter auswählen, fertig. Wenn du ab sofort dreifach auf den Home-Button deines iPhones oder iPad drückst, wird das Display automatisch von einem dunkelroten Farbstich überzogen.
Erneutes Dreifach-Drücken schaltet den Filter wieder aus. Zusätzlich kannst du noch den Dunkelmodus aktivieren, der vor allem weiße Menüfarben in Grau- und Schwarztöne ändert.
Für deinen Laptop und Desktop-Computer kannst du Apps wie Flux oder Iris verwenden. Das sind Software-basierte Blaulichtfilter, die so eingestellt werden können, dass sie die Bildschirmhelligkeit mit dem Sonnenuntergang reduzieren und gleichzeitig das blaue Licht filtern.
5. Fazit
Jetzt weißt du, dass das blaue Licht dich nicht nur um deinen Schlaf bringen kann, sondern auch noch andere, ernste Konsequenzen mit sich bringt. Da wir alle rundum die Uhr von blauem Licht umgeben sind, benötigen wir entsprechende Schutzmaßnahmen.
Dazu stehen dir z.B. Softwarelösungen zur Verfügung, um die Helligkeit und Lichttemperatur deiner Bildschirme anzupassen. Zusätzlich solltest du deine Augen aber mit einer guten Blaulichtfilterbrille schützen, die mindestens 99% des blauen und grünen Lichts filtert.
6. Quellen
[1] Algvere, PV, Marshall, J., Seregard, S. (2003), Acta Ophthalmologica Scandinavica, p. 1621–1624. Age‐related maculopathy and the impact of blue light hazard. doi: 10.1111/j.1600-0420.2005.00627.x. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16445433/]
[2] Wilkins, A. Veitch, J., Lehman, B. (2010). IEEE Standard PAR1789 Update. LED Lighting Flicker and Potential Health Concerns. doi: 10.1109/ECCE.2010.5618050 [https://www.researchgate.net/profile/Arnold_Wilkins/publication/224188247_LED_lighting_flicker_and_potential_health_concerns_IEEE_standard_PAR1789_update/links/0c960532f4bbe82b89000000/LED-lighting-flicker-and-potential-health-concerns-IEEE-standard-PAR1789-update.pdf]
[3] Tähkämö, L. Patronen, T., Pesonen, AK. (2018). Chronobiol Int., p. 151-170. Systematic Review of Light Exposure Impact on Human Circadian Rhythm. doi: 10.1080/07420528.2018.1527773 [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30311830/]
[4] Figuerio, MG, Rea MS (2010). Int J Endocrinol. The Effects of Red and Blue Lights on Circadian Variations in Cortisol, Alpha Amylase, and Melatonin. doi: 10.1155/2010/829351 [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2905913/]
[5] Nagare, R., Plitnick, B., Figueiro, MG. (2018). Light Res Technol., p. 373-383. Does the iPad Night Shift mode reduce melatonin suppression?. doi: 10.1177/1477153517748189 [https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1477153517748189]