Paul Reiber, Professor für Psychologie an der Northwestern University in Illinois (USA) erklärt dazu in Scientific American: "Sich an den Namen von jemandem nicht mehr erinnern zu können ist etwas ganz Normales. Es liegt in der Struktur unseres Gedächtnisses begründet, warum wir häufig das Gesicht einer Person wiedererkennen, ja uns sogar an irgendwelche Details erinnern, wie den Ort und die Gelegenheit, wann wir diese Person das letzte Mal getroffen haben, aber der Name bleibt im Dunkeln. Lesen Sie hier weiter und erfahren Sie, wie effektiv Gedächtnistraining sein kann und wie Sie schließlich Ihr Namensgedächtnis trainieren können.

Wenn Namen einfach verschwinden

Namen verschwinden im Alter als erstes Warum ist es so schwer, sich die Namen von den Leuten zu merken, die man nicht so oft sieht? Das Problem ist, dass unser Gehirn in Zusammenhängen denkt und erinnert. Es ist einfach für das Gehirn sich zu merken, dass wir jemanden das letzte Mal auf dem Fußballplatz gesehen haben, dass er einen Sohn hat, der im gleichen Alter ist wie unser Sohn, und dass dieser in der gleichen Mannschaft spielt. Sein Name aber ist völlig willkürlich, er könnte Fritz, Franz oder mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Hans heißen, hier hat das Gehirn keinerlei Anhalts- oder Verknüpfungspunkte.

Namen verschwinden im Alter als erstes. "Wenn wir altern", so Professor Reiber weiter, "funktioniert unser Gedächtnis immer schlechter und Namen sind höchstwahrscheinlich mit das erste, was uns verloren geht. Es gibt einige Tricks, das Problem zu überwinden (siehe unten), Sie sollten jedoch immer bedenken: Jeder hat Schwierigkeiten, sich Namen zu merken. Wenn Ihnen also ein Name nicht mehr einfällt, muss Ihnen das nicht peinlich sein, und wenn jemand Ihren Namen vergessen hat, sollten Sie ihm das nicht übel nehmen." Wichtig dabei ist sich die Frage zu stellen, welche Gehirnjogging Übungen muss ich machen, damit ich mir die Namen besser merken. Vier Tricks, um sein Namensgedächtnis zu trainieren In Psychology today gibt Ira Hyman, Professor für Psychologie an der Western Washington University in Bellingham (USA). 

4 Tipps für ein besseres Namensgedächtnis

1. Hör' zu!

Wenn Sie sich den Namen von jemand merken wollen, müssen Sie die Person in den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit stellen. Sehen Sie sich die Person genau an, hören Sie ihr zu, stellen Sie ihr Fragen. Das ist die Grundvoraussetzung, die leider auch ich nicht immer beherzige. Geistesabwesend fliegt dann der Name an mir vorbei und hat keinerlei Chance, in meinem Gedächtnis haften zu bleiben. In diesem Fall hilft nur: Nochmals nach dem Namen fragen und diesmal die Aufmerksamkeit fokussieren.

2. Wiederhole den Namen mehrfach!

Wenn ich jemanden kennen lerne, dann verwende ich seinen Namen während des Gesprächs mit ihm so häufig wie möglich. Ich sage zum Beispiel nicht einfach: "Wo wohnen Sie?", sondern: "Wo wohnen Sie, Frau Peters?" oder: "Frau Peters, haben Sie schon...". Auch in einer kurzen Unterhaltung kann man den Namen des Gesprächspartners mehrere Male dezent einbauen und so dem Gehirn das Abspeichern erleichtern.

3. Verknüpfe den Namen mit prägnanten Eigenschaften!

Wie oben schon erwähnt, erinnert sich das Gehirn besser an konkrete Bilder als an abstrakte Namen. Im Gespräch mit der Person, die Sie sich merken wollen, versuchen Sie einige auffällige und gut zu merkende Charakteristika herauszufinden und verknüpfen Sie diese gedanklich mit dem Namen. Das kann der Beruf sein, Hobbies, Interessen, unveränderliche äußerliche Merkmale, alles was Ihnen spontan auffällt. Aber nicht vergessen, unbedingt den Namen gedanklich damit zu verknüpfen: "Herr Müller hat eine große Nase", sonst wissen Sie später nur noch: "Das war der Typ mit der großen Nase, wie hieß der nochmal?". Mit solchen einfachen Gehirnjogging Übungen trainieren Sie Ihr Namensgedächtnis am besten.

4. Schummle!

Als vierten Tipp gibt Professor Hyman sein, wie er es nennt, "wichtigstes Geheimnis" preis: "Schreib dir die Namen auf", rät er. Wenn ich mir den Namen einer Person merken will, mache ich mir nach dem Gespräch eine Notiz mit dem Namen und den wichtigsten Fakten. Gehe ich später irgendwohin, wo ich diese Person wieder treffen könnte, lese ich vorher meine Gesprächsnotiz. "Geschriebenes ist eine wunderbare Stütze fürs Gedächtnis, besonders wenn man es kurz bevor man es braucht nochmals gelesen hat", so Professor Hyman.

Und wenn dir alle diese Tipps zur Verbesserung deines Namensgedächtnisses nicht helfen, frage höflich ein zweites Mal nach dem Namen. Die meisten Menschen respektieren das und interpretieren es als ernsthaftes Interesse an ihrer Person.