17.05.2022 ·
38 minutes ·
Übelkeit, Verstopfungen, Bauchschmerzen? So erkennst du das Reizdarmsyndrom
Könnte es sein, dass sich hinter deinen Verdauungsbeschwerden ein Reizdarmsyndrom verbirgt? Wir verraten dir, wie du es erkennst und was gegen akute Beschwerden hilft.
Letztes Update:
Mai 17, 2022
Könnte es sein, dass sich hinter deinen Verdauungsbeschwerden ein Reizdarmsyndrom verbirgt? Wir verraten dir, wie du es erkennst und was gegen akute Beschwerden hilft.
INHALTSVERZEICHNIS
In Deutschland leidet etwa jeder 5. unter dem Reizdarmsyndrom. Besonders interessant: Es scheint eine geschlechtsspezifische Komponente zu geben. So sind etwa 66 % der Betroffenen Frauen!
Das Reizdarmsyndrom oder zu Englisch „Irritable Bowle Syndrome“ ist damit eine der häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen überhaupt. Der Leidensdruck ist mit Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Bauchschmerzen oftmals hoch und bestimmt den Alltag der Betroffenen.
Gleichzeitig ist das Reizdarm-Syndrom eine „multifaktorielle Erkrankung“. Das bedeutet, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen haben kann, die sich teilweise sogar gegenseitig beeinflussen.
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Charakteristisch ist ein häufig auftretender krampfartiger Bauchschmerz, der mit unterschiedlichen Intensitätsgraden auftritt. An manchen Tagen fühlst du dich wohl, an anderen wiederum überhaupt nicht.
Da der Darm betroffen ist, tritt der Schmerz häufig im Zusammenhang mit dem Toilettengang auf. Dabei können die Beschwerden sich entweder verbessern oder stark verschlechtern.
Viele Menschen, die unter dem Reizdarmsyndrom leiden, berichten, dass die Darmentleerung sich irgendwie unvollständig anfühlt. Der Druck ist oft da, allerdings verschwindet er auch bei der Entleerung nicht.
Ein weiteres sehr typisches Symptom ist unregelmäßiger Stuhlgang. Eine normale Stuhlqualität ist hingegen eher selten. In den meisten Fällen leiden die Betroffenen entweder unter Durchfall oder unter Verstopfung. Als besonders belastend wird dabei der stete Wechsel der Symptome wahrgenommen.
Darüber hinaus können auch ein permanenter Blähbauch oder starkes und anhaltendes Völlegefühl auf einen Reizdarm hindeuten. Im Zusammenhang mit Blähungen wird auch häufiges Aufstoßen geschildert - so als sei einfach zu viel Luft im Bauch.
Zu den Beschwerden des Magen-Darm-Traktes kommt häufig noch allgemeines Unwohlsein in form von Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung und depressiven Verstimmungen kommen.
Obwohl unklar ist, welche Ursachen sich hinter dem Reizdarmsyndrom verbergen, wissen wir zumindest, was die Symptome verstärken kann. Leidest du häufig unter Stress oder reagierst sehr empfindlich auf bestimmte Lebensmittel, kann das die Symptome deutlich verstärken.
Frauen berichten außerdem, dass der Verlauf des weiblichen Zyklus ebenfalls triggernd wirken kann. Probleme treten dabei meist in der zweiten Zyklushälfte auf.
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Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind bis heute noch nicht geklärt. Was wir jedoch sicher wissen, ist, dass Stress bzw. die Ausschüttung des Hormons Cortisol zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.
Außerdem ähneln einige Symptome wie Müdigkeit und schlechte Stimmung mentalen Erkrankungen. Da ist es naheliegend, dass die Darm-Hirnachse beim Reizdarmsyndrom eine gewisse Rolle spielt. So wird in der Forschung vermutet, dass das enterische Nervensystem (das sogenannte „Bauchhirn”) bei Reizdarmpatienten überaktiv ist [1].
Dafür sprechen nicht zuletzt auch einige Studien. Sie konnten zeigen, dass das Reizdarmsyndrom erstaunlich häufig mit Depressionen, chronischem Stress oder emotionalen Traumata einhergeht. Auch das gleichzeitige Vorliegen von Angststörungen ist bei Reizdarm-Patienten keine Seltenheit [2].
Da auch die Ernährung häufig zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann, sind in den letzten Jahren außerdem die sogenannten „FODMAPs“ in den Fokus gerückt. Dabei handelt es sich um spezifische Zuckeralkohole und Kohlenhydrate.
Forscher glauben, dass viele Reizdarmpatienten keine oder nur mikroskopisch kleine Mengen dieser Stoffe vertragen. Insbesondere Zuckeralkohole können oftmals nur im Dickdarm verdaut werden, was viele der typischen Beschwerden erklären würde.
Du denkst jetzt bestimmt: „Okay, ich sollte weniger von diesen FODMAPs essen. Aber welche Lebensmittel sind eigentlich FODMAPs?“ Das Akronym FODMAPs steht für Fermentierende (F) Oligosaccharide (O), Disaccharide (D), Monosaccharide (M) und (A) Polyole (P).
Wie bereits erwähnt, handelt es sich um bestimmte Zuckerarten, die im Dickdarm zersetzt werden. Typische FODMAPs sind etwa Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fruktose), Raffinose oder auch Sorbitol, das du vielleicht aus Kaugummi und Zahncreme kennst.
So oder so hast du absolut recht: Spätestens, wenn du bemerkst, dass nach dem Konsum eines FODMAPs Symptome auftreten, solltest du den Konsum dieses Lebensmittels dringend zurückschrauben oder weitestgehend weglassen [3].
Don‘ts: Das triggert deine Symptome
- Einfache und industriell verarbeitete Kohlenhydrate wie z.B. Weißmehlprodukte
- Einige Gemüsesorten wie Kohl oder Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen
- Obstsorten wie überreife Bananen, Äpfel, Birnen, Wassermelonen
- Kohlensäurehaltige oder reizende Getränke wie Kaffee, Mate und Alkohol
- Zucker und Zuckerersatzstoffe
- Laktosehaltige Milchprodukte
Do’s: Das tut gut bei Reizdarm
- Vollkornprodukte wie Vollkornnudeln und -reis, Haferflocken
- Gemüsesorten wie Karotten, Pastinaken und Kartoffeln
- Obstsorten wie unreife Bananen, Himbeeren oder Kiwis
- Getränke wie stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees
- Milchprodukte ohne Laktose oder Ersatzprodukte aus Pflanzenstoffen.
Zusätzlich solltest du dich unbedingt über potenzielle Unverträglichkeiten wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) informieren. Obwohl Getreide grundsätzlich zu den Do’s gehört, kann es auch zu den Don’ts rutschen, wenn du kein Gluten verträgst.
Als Faustregel gilt: Sobald du merkst, dass der Konsum eines Nahrungsmittels deine Symptome verschlechtert, solltest du vom Verzehr absehen und dich mit deinem Arzt beraten. Um den Überblick zu behalten, kann auch ein Ernährungstagebuch hilfreich sein.
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Viel trinken
„Viel trinken“ ist so ein einfacher Rat, den du fast überall finden kannst. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass der menschliche Körper unglaublich viel Wasser braucht. Insbesondere die Verdauung mit ihren Säften und Stoffwechselprozessen kann ohne regelmäßige Flüssigkeitszufuhr nicht funktionieren.
Willst du deinem Darm also etwas Gutes tun, solltest du am Tag also mindestens 2l Wasser trinken. Unser Tipp: Achte unbedingt darauf, dass deine Getränke nicht zu kalt sind - auch das kann nämlich deine Symptome verstärken!
Darmfreundlich würzen
Während sehr antreibende Gewürze wie Chili für dich Tabu sein sollten, musst du zum Glück nicht auf alle Spices verzichten. Ganz im Gegenteil: Es gibt eine ganze Reihe verdauungsfördernde Pulver aus Kümmel, Fenchel, Ingwer und Kurkuma.
All diese Gewürze kannst du jedoch auch ruhig in ihrer natürlichen Form in deine Ernährung einbauen. Insbesondere wenn du häufig unter Verstopfung und Krämpfen leidest, kannst du so das ein oder andere Symptom lindern.
Ätherische Öle
Manchen Betroffenen helfen auch spezifische ätherische Öle. Insbesondere die Krämpfe können auf diese Weise oft gelindert werden. Dazu kannst du duftendes Minzöl und herbes Kümmelöl einsetzen.
Am besten löst du das Öl deiner Wahl in einem Glas mit warmem oder lauwarmem Leitungswasser auf. Sowohl Minzöl als auch Kümmelöl haben sie sich auch im Zusammenhang mit Magenleiden und Völlegefühl bewährt.
Verdauungstees
Ist dir schon mal dieser eklige Fenchel-Anis-Tee in der Drogerie oder Apotheke aufgefallen? Bad news: Der ist richtig gut für dich. Insbesondere hochdosierte Teemischungen aus der Apotheke können Reizdarm-Geplagten Linderung verschaffen.
Du kannst diese Tees sowohl über den Tag verteilt trinken als auch zu bzw. vor oder nach deinen Mahlzeiten. Mit der Zeit gewöhnst du dich auch an den intensiven krautigen Geschmack. Falls nicht kannst du immernoch auf Lavendel-, Minz- oder Kamillentees umsteigen.
Das Reizdarmsyndrom ist mindestens genauso komplex wie es unangenehm ist. Hinter dem wirren Symptom-Bündel, das dir im Alltag den letzten Nerv raubt, kann sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Ursachen verbergen.
Fest steht jedoch, dass sowohl dein Stresspegel als auch deine Ernährung maßgebliche Einflussfaktoren sind. Neben effektiven Methoden zur Stressreduktion solltest du also vor allem darauf achten, reizende, antreibende und zuckerhaltige Lebensmittel zu meiden.
Besonders gefährlich sind für dich die sogenannten „FODMAPs“, die deinen Dickdarm belasten und damit viele Beschwerden verursachen können. Darüber hinaus solltest du bei Verdacht oder Diagnose Reizdarmsyndrom aufmerksam beobachten, welche Lebensmittel du verträgst und welche nicht.
Hast du trotz reizarmer Ernährung immer wieder akute Beschwerden, können Tees, Öle und Rezepte mit Ingwer, Minze, Fenchel und Kümmel lindernd wirken. Auch Lavendel und Kamille haben sich bewährt.
Am besten nimmst du diese krautigen kleinen Helferlein als Tee oder Zutat in einem Glas Wasser zu dir. So vermeidest du eine zusätzliche Reizung und sicherst dir mit der zusätzlichen Wasserzufuhr reibungslose Verdauungsvorgänge.
7. QUELLEN
[1] Carabotti, M.; Scirocco, A.; [...]; Severi, C. (2015),The gut-brain axis: interactions between enteric microbiota, central and enteric nervous systems, Volume 28, Issue 2, p. 203-209,https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4367209/.
[2] Fond, G.; Loundou, A.; [...]; Boyer, L. (2014), Anxiety and depression comorbidities in irritable bowel syndrome (IBS): a systematic review and meta-analysis, European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, Volume 8, p. 651-660, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24705634/.
[3] Magge, S.; Lembo, A. (2012), Low-FODMAP Diet for Treatment of Irritable Bowel Syndrome, Gastroenterology & Hepatology, Volume 8, Issue 11, p. 739-745, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3966170/.