Nein sagen lernen – ohne schlechtes Gewissen
Du wirst um einen Gefallen gebeten und sagst automatisch Ja? Dann erfahre, warum Nein sagen sich lohnt und wie du lernst im Alltag öfters mal Nein, statt Ja zu sagen.
Letztes Update:
Oktober 06, 2020
Veröffentlicht in
Body & Mind
Du wirst um einen Gefallen gebeten und sagst automatisch Ja? Dann erfahre, warum Nein sagen sich lohnt und wie du lernst im Alltag öfters mal Nein, statt Ja zu sagen.
Inhaltsverzeichnis
1. Wie wichtig ist es Nein zu sagen?
Dir fällt es schwer, Freunden und Kollegen eine Bitte abzuschlagen? Du sagst schon fast automatisch zu allem Ja, und opferst dich für deine Mitmenschen auf? Zeit, dass zu ändern.
Denn die Fähigkeit, “Nein” zu sagen, ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Dinge, die du für dich selbst tun kannst. Denn sagst du immer “Ja”, ignorierst du automatisch dich und deine eigenen Wünsche.
Daher ist es wichtig, Grenzen zu setzen, um nicht ununterbrochen von anderen ausgenutzt zu werden. Nein sagen zu lernen, wird dich selbstbewusster machen, denn jedes “Nein” bedeutet ein“Ja” zu dir selbst zu sagen.
Das steigert dein Selbstvertrauen und kann dir helfen, deine eigene Ziele zu erreichen. Warum? Es verschafft dir wertvolle Zeit, die du in dich investieren kannst und reduziert unnötige Ablenkungen.
2. Ursache finden: Warum kann ich nicht Nein sagen?
Warum ist es eigentlich so schwer, Nein zu sagen? Und warum scheint es, als ob manche Menschen sich kaum Gedanken machen, während andere niemals eine Bitte ablehnen können?
Um Nein sagen zu lernen, musst du erst mal herausfinden, warum es dir so schwerfällt, das Wort mit 4 Buchstaben zu sagen. Du hast Angst, andere mögen dich nicht mehr Kommt dir folgende Situation bekannt vor: Auf deinem Schreibtisch stapeln sich die Aufgaben und dein Terminkalender platz?
Doch besonders wenn dich andere Kollegen um einen Gefallen bitten, kannst du nicht Nein sagen? Grund dafür ist oft, die Angst nicht mehr gemocht zu werden. Das trifft auch auf dich zu?
Besonders im Job fühlt du dich oft unter Druck gesetzt “Ja” sagen zu müssen? Dann mache dir bewusst, dass es unmöglich ist von ALLEN gemocht zu werden und habe keine Angst dich einem Konflikt zu stellen.
Wichtig: Nicht jeder wird gleich verstehen, dass du Nein sagst. Versuche daher vorab die Situation objektiv einzuschätzen und mach dich nicht von der Reaktion anderer abhängig!
Du willst nicht egoistisch wirken
Du stellst dir die Frage, ob eine Bitte abzulehnen, dich als Egoist dastehen lässt? Allein, dass du dir darüber Gedanken machst, beweist das Gegenteil!
Zudem bist du nicht gleich egoistisch, nur weil du nicht jeden Gefallen sofort erfüllst. Sei dir dessen bewusst und lass dich nicht von anderen genau mit diesem Glaubenssatz manipulieren,
Du willst gebraucht werden
Andere glücklich zu sehen, macht auch dich happy? Klassischer Fall des Helfersyndroms! Denn es gibt dir ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden, und suggeriert in dir Wertschätzung. Doch besonders das wird oftmals von Kollegen ausgenutzt.
Auch hier gilt: Situation objektiv betrachten und überlegen, ob tatsächlich niemand anders diese Aufgabe übernehmen kann.
Fear of missing out (FOMO)
Kaffee mit Kollegen, obwohl dein Mailfach platzt? Trotz Müdigkeit kannst du das Feierabendbier nicht absagen? Und deine Mithilfe beim Projekt der anderen ist selbstverständlich? Hauptsache immer dabei, denn sonst könnte man ja was verpassen!
Willkommen in der Manipulationsfalle. Denn dir wird gerade zeitliche Verknappung signalisiert und alles als einmalige Gelegenheit “verkauft”. Doch Hand aufs Herz: Du kannst bestimmt auch ein ander mal den Kaffee trinken und es ist völlig okay, auch social Events abzulehnen und stattdessen etwas für dich zu tun.
3. Probleme, die notorisches Ja sagen mit sich bringt
Bitten abzulehnen fällt dir schwer, doch besonders das wird schnell ausgenutzt. Die Folge: Du bist überlastet und fremdbestimmt. Denn statt das zu tun, was für dich gut ist, versuchst du es allen anderen recht zu machen.
Wird das zu deinem Status Quo, wirst du dich bald in einem Teufelskreis wiederfinden. Du stellst deine eigenen Aufgaben und Wünsche dauerhaft zurück und es wird dir jedes Mal schwerer Fallen Nein zu sagen.
Zeit also, sich durchzusetzen und den Kreis zu durchbrechen. Denn notorisches Ja sagen, verhindert genau das - dein selbstbestimmtes Handeln.
Doch Good News, auch Nein sagen kann man lernen, üben und sich aneignen. Der erste Schritt hierbei: Stell dich einem möglichen Konflikt. Für deinen Startschuss zum Nein sagen, findest du im nächsten Abschnitt 3 Tipps.
4. 3 Tipps, um Nein sagen zu lernen
Dass Nein sagen wichtig ist, weißt du jetzt. Doch besonders am Anfang wird es nicht einfach Bitten abzulehnen, besonders wenn deine Freunde und Kollegen es gewohnt sind, dass du diese erfüllst.
Hier sind 3 Tipps, wie du im Alltag lernen kannst auch mal Nein zu sagen und auch wenn es anfangs schwierig ist, bleib dran und zieh es für dich selber durch.
1. Nimm dir Zeit
Verschaff dir einen Zeitpuffer! Jemand fragt dich um Hilfe oder bittet dich, eine Aufgabe zu übernehmen? Sei dir bewusst, dass du nicht sofort entscheiden musst, und lass dich nicht unter Druck setzen.
Kommunizieren stattdessen, dass du noch Bedenkzeit brauchst. Das Zeitpolster verschafft dir die Möglichkeit, vorher abzuwägen, ob ein “Ja” zeitlich machbar wäre oder auch in deinem Interesse ist.
Ein weitere positiver Punkt: Dein “Ja” wird wertvoller, wenn du nicht sofort zusagst, und dein Gegenüber wird es mehr zu schätzen wissen.
2. Denk an dich
Überleg vorher, was es dich kostet, “Ja” zu sagen, denn es ist deine Zeit! Vernachlässigst du damit deine eigenen Aufgaben oder nimmt es dir den Fokus, deine eigenen Ziele zu verfolgen?
Rechne einmal zusammen, wie viel Zeit du damit verbringst, Aufgaben für andere zu übernehmen und wäge dann ab, ob du wirklich “Ja” sagen musst.
Klar kannst du zwischenmenschliche Beziehungen nicht nach einer Formel bewerten und viele weitere Punkte spielen oftmals noch eine entscheidende Rolle, Fakt ist jedoch, dass die Bilanz zwischen Me-Time und Zeit für andere ausgeglichen sein sollte.
3. Halte es aus
Du sagst Nein und fühlst dich sofort schlecht? Du hast das Gefühl, herzlos und egoistisch gehandelt zu haben? Das ist besonders am Anfang normal, aber auch diese Gedanken verfliegen aber dein Nutzen, der Zeitgewinn bleibt.
Auf welche Weise dein Umfeld reagiert, kannst du nicht beeinflussen. Mach dir bewusst, dass du nicht für ihre Gefühle verantwortlich bist, aber sehr wohl für dich und dein Leben.
Lerne also, das Nein-Sagen auszuhalten. Es lohnt sich! Du wirst selbstsicherer werden und je öfter du Nein sagst, umso leichter wird es dir fallen.
Wichtig: Sei beim Nein sagen transparent und suche nicht nach Ausreden, denn mit einer begründeten Absage können die meisten Menschen umgehen.
Zudem ist es sinnvoll, dass du dir vorher Argumente parat legst, warum du bereits ausgelastet ist. So wirst du weniger schnell überrumpelt.
5. Nein sagen lernen in 60 Sekunden
6. Fazit
Nein sagen ist weder egoistisch, noch solltest du dich danach schuldig fühlen. Denn jedes Nein ist auch ein Ja für dich und deine Bedürfnisse.
Setze klare Grenzen und mache deinem Umfeld bewusst, dass du gerne hilfst, jedoch deine eigenen Prioritäten und Wünsche auch in Betracht ziehen musst. Denn nur mit der richtigen Balance zwischen Ja und Nein sagen, kannst du dein Mindset stärken und deine Ziele erreichen.