Kreativität - Sieben Zeichen, die zeigen, ob du kreativ bist
Was unterscheidet einen kreativen Geist von einem Durchschnittsmenschen? Muss Kreativität immer mit einem hohen IQ verbunden sein? Und wie kreativ bist du?
Letztes Update:
Mai 13, 2015
Veröffentlicht in
Biohacking & Performance
Kreativität - Sieben Zeichen, die zeigen, ob du kreativ bist
Was unterscheidet einen kreativen Geist von einem Durchschnittsmenschen? Muss Kreativität immer mit einem hohen IQ verbunden sein? Und stimmt die Volksweisheit, dass Genie und Wahnsinn oft nahe zusammen liegen? Die Amerikanerin Nancy Andreasen, Doktorin in Englisch und Psychiatrie, erforschte jahrzehntelang diese Fragen und hat dazu unzählige Schriftsteller, Künstler, Erfinder und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen - darunter auch etliche Nobelpreisträger - untersucht. Ihre Studien sind noch nicht abgeschlossen, doch vor einigen Monaten hat sie einige ihrer Ergebnisse in einem faszinierenden Artikel zusammengefasst.
Wenn du dich fragst, ob auch du zu den Kreativen gehörst, dann solltest du dir ansehen, ob einige der Punkte, die Dr. Andreasen als typische Zeichen für Kreativität herausgefunden hat, auch auf dich zutreffen:
1. Du siehst multiple Möglichkeiten
Man nennt das oft divergentes oder laterales Denken, was bedeutet, dass man sich offen, unsystematisch und experimentierfreudig von mehreren Seiten an ein Thema oder Problem annähern kann. Andersen betont allerdings, dass manchmal auch konvergentes Denken kreativ sein kann, also wenn man sich fokussiert nur mit einem einzigen Aspekt eines Problems beschäftigt.
2. Du findest neue kreative Lösungen durch freie Assoziation
Freie Assoziation, das ist der geniale Einfall unter der Dusche, die Stimme, die einem kurz nach dem Aufwachen die Lösung zuflüstert, die Muse auf der Schulter, die deine Schreibfeder oder Pinsel führt. Kreative Geister können diese Momente gezielt kultivieren, in denen sich ihr Geist in einem Zustand des divergenten Denkens befindet.
3. Du hast mehrere Leidenschaften
Kreative sind keine Fachidioten, sondern Menschen mit weit gefächertem Wissen und vielfältigen Interessen. Wahrscheinlich nutzen sie diesen Wissensschatz, um ein Problem von unterschiedlichen Standpunkten aus zu betrachten.
4. Du strebst aktiv danach, dein Wissen und deine Fähigkeiten zu verbessern
Die meisten Kreativen, die Andreasen untersuchte, waren Autodidakten, aber alle wandten sehr viel Zeit und Energie auf, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu vertiefen. Man mag es intellektuelle Neugier, Perfektionismus oder Beharrlichkeit nennen, aber dieser Wille zur Vervollkommnung ist allen Kreativen gemeinsam.
5. Du betrachtest deine kreativen Ergebnisse als selbstverständlich
Wie Andreasen bei Ihren Interviews mit Kreativen verblüfft feststellte, sahen die meisten Interviewpartner ihre kreativen Schöpfungen als nichts besonders an, sondern als naheliegend oder offensichtlich. Laut Andreasen ist das ein Ausdruck dafür, wie natürlich und selbstverständlich den meisten Kreativen der kreative Prozess erscheint.
6. Du kommst aus einer Familie von Kreativen
Sowohl Andreasens Studie, wie auch schon andere Untersuchungen zuvor, legen nahe, dass Kreativität in bestimmten Familien gehäuft vorkommt, dafür gibt es in Künstlerfamilien aller Bereiche viele Beispiele (Bach, Mann). Unklar ist jedoch, ob das an der Erziehung liegt oder an genetischen Faktoren.
7. Du leidest an einer affektiven Störung
Die Arbeiten Andreasens bestätigten auch frühere Untersuchungen, wonach unter Kreativen bzw. ihren Familien besonders häufig affektive Störungen (also Störungen des Gemütszustandes, wie Depression oder bipolare Störung) auftreten. So litten 80 Prozent der Schriftsteller darunter, aber nur 30 Prozent in der nicht-kreativen Kontrollgruppe. Das heißt natürlich nicht, dass man zwangsläufig psychisch krank sein muss, um kreativ zu sein, aber es gibt eben einen hohen Prozentsatz von Kreativen - von van Gogh, über Hemingway, bis zu Kurt Cobain - die darunter litten oder noch leiden. Eine Korrelation von Kreativität und Schizophrenie, was mitunter auch diskutiert wird, konnte Andreasen nicht feststellen.
Jetzt kannst du in Ruhe überlegen, ob einige dieser Punkte auf dich zutreffen oder - wenn nicht -, dann hast du jetzt vielleicht eine Erklärung, warum du noch keinen Bestseller gelandet hast. Ein hoher IQ ist übrigens nicht gleichbedeutend mit Kreativität. Die meisten Kreativen sind zwar ziemlich schlau, sie müssen aber nicht außergewöhnlich intelligent sein - zumindest nicht in den üblichen IQ-Tests.