Geistige Blockaden

Geistige Blockaden sind das Ergebnis von Leistungsdruck und hohen Erwartungen. Wir sagen Dir, wie Du diesen Druck dauerhaft verringern kannst.

5 Wege mit Lernblockaden umzugehen

Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach sind 65 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass Konzentrationsfähigkeit in der Schule vermittelt werden sollte. Mit dieser Erwartungshaltung wird allerdings auch Druck aufgebaut, sowohl bei den Schülern, die den Ansprüchen ihrer Eltern gerecht werden wollen, als auch bei den Lehrern, die als erste zur Verantwortung gezogen werden, wenn das Interesse der Schüler am Unterricht nachlässt. Leistungsdruck und hohe Erwartungen begünstigen Blockaden, die sich dann in geringer Konzentrations- und Leistungsfähigkeit äußern können. Um das zu verhindern muss zunächst klar sein, wodurch die Kettenreaktion ausgelöst wird.

 

Was ist eine Blockade?

Eine geistige Blockade entsteht durch Stress oder Angstgefühle (z.B. Angst vor Blamage, Sanktionen usw.) und hat zur Folge, dass die betreffenden Schüler ihr Potenzial nicht optimal nutzen können. Stattdessen setzen sie sich in Stresssituationen (z.B. bei Prüfungen oder Wettkämpfen) unnötig unter Druck und stehen sich durch negative Gedanken und Gefühle selbst im Weg.

Bei einer akuten Blockade ist es deshalb wichtig, den Druck von den betreffenden Schülern zu nehmen, statt sie für ihre Unkonzentriertheit zu kritisieren. Vielmehr sollen sie lernen, dass sie sich der Anerkennung von Eltern und Lehrern sicher sein können, wenn sie sich ehrlich bemühen, die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Auf diese Weise werden effektiv Versagensängste abgebaut, die das Potential der Schüler blockieren.

 

Typische Reaktionsmuster bei Versagensangst

Auslöser für Versagensangst ist meist der Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Indem sich die Unsicherheit als Angst manifestiert, werden im Kopf bestimmte Mechanismen in Gang gesetzt, die ein rationales Denken erschweren: es kommt zur Blockade.

Der Verlauf ist in der Regel immer derselbe. Die Angst vor Versagen behindert die Denkleistung, die Atmung wird flacher, wodurch das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt wird, die Denkleistung nimmt weiter ab. Als Folge des Leistungsabfalls macht sich Frust breit, vermehrte Anstrengung führt nur zu weiteren Denkblockaden und körperlicher Erschöpfung. Die Schüler sind mit sich selbst unzufrieden, weil die Anstrengungen nicht im Verhältnis zu den erzielten Erfolgen stehen, Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit machen sich breit, was neue Versagensängste nach sich ziehen kann.

 

So gehen Sie mit einer Lernblockade um

1. Atem- und Entspannungsübungen

Leistungsdruck bewirkt, dass die betreffenden Personen fürchten, die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen zu können, sodass sie schon bei dem Gedanken an schulische Themen innerlich verkrampfen. Hier können Atem- und Entspannungsübungen helfen, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen, indem Körper und Geist miteinander in Einklang gebracht werden.

 2. Bewegung und Sport

Um mal so richtig Druck abzulassen, ist nichts wirkungsvoller als Bewegung! Beim Sport genauso wie beim Toben auf der Wiese werden körperliche Verspannungen gelöst und geistige Fähigkeiten stimuliert, die beim Lernen ungenutzt bleiben. Das fördert die Kreativität und gibt neue Energie für die nächste Schreibtisch-Schicht.

 3. Mentales Training

Auch konzentrationsfördernde Übungen können helfen, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken, um Versagensängsten vorzubeugen. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, Hilfe bei der Selbstorganisation zu leisten, wenn Personen nicht in der Lage ist, ihr Arbeitspensum selbst zu bestimmen.

Dazu gehören:

  • Mentaltraining, bei dem Kinder lernen, die ersten Symptome einer Blockade selbst wahrzunehmen.
  • Spezielle Mentaltechniken, um den unmittelbaren Symptomen (wie vermindertes Denkvermögen) bewusst entgegenwirken zu können.
  • Gemeinsame Erarbeitung individueller Lerntechniken, um den Lernstoff effizienter zu strukturieren und sich das Gelernte leichter merken zu können. So können Gedächtnis-Blockaden (Blackouts) und Lernblockaden gar nicht erst entstehen.

 4. Freiraum entwickeln

In jedem Fall ist es wichtig, den Schülern Raum zur Entwicklung eigener Initiativen zu bieten. Schüler sollten sich selbst als treibende Kraft bei der Erarbeitung geeigneter Lösungsstrategien erfahren, denn nur so werden sie das nötige Interesse an der Sache entwickeln.

5. Komfortzone verlassen

Viel zu oft bewegen sich Schüler - und viele andere auch - in einer Wohlfühlzone, die sie nur ungern verlassen. Dabei ist die Angst vor ungewohntem Terrain nur selten begründet. Es heißt nicht umsonst "Wer wagt, gewinnt!", d.h. nicht den Kopf zerbrechen, sondern einfach machen und den inneren Schweinehund überwinden.