Entdecke den Flow - So gelangst du in den Schaffensrausch
Mehr Leistung als im Flow Zustand geht nicht! Der Flow soll aber nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch noch eine wichtige Zutat für Glück und Zufriedenheit sein. Lies hier, was genau mit "Flow" gemeint ist und wie du ganz leicht den Einstieg findest.
Letztes Update:
Juli 04, 2016
Veröffentlicht in
Biohacking & Performance
Bekannte Biohacker, wie der Amerikaner Tim Ferriss, schwören auf den Flow und nennen ihn “den Zustand maximaler Produktivität und Kreativität”. Der Flow soll aber nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch noch eine wichtige Zutat für Glück und Zufriedenheit sein. Was genau mit Flow gemeint ist und wie du ganz leicht den Einstieg findest, erfährst du in diesem Artikel.
Arbeiten im Flow - Was ist das überhaupt?
In einer gemeinschaftlichen Studie der University of Queensland und der University of Western Sydney, wurde der Flow State genauer untersucht und folgende Definition festgelegt: “Der Flow State ist ein positiv erlebter Zustand, welcher eintritt, wenn der Performer komplett in den Zustand der Performance eingetaucht ist; ein Zustand, in dem die persönlichen Fähigkeiten optimal den geforderten Leistungen entsprechen.” [1]
Das klingt recht abstrakt, beschreibt aber eigentlich nur den Zustand maximaler Leistungsfähigkeit und Konzentration, der sich sowohl auf körperliche, als auch auf mentale Aktivitäten beziehen kann.
Im Bereich des Extrem- und Hochleistungssports ist das Phänomen unter anderem Namen schon lange bekannt. Geprägt wurde der Begriff durch den NBA Spieler Michael Jordan, der den Zustand der völligen Konzentration mit “being in the zone” umschrieb.
Die Forschung zum mentalen Flow State hat ihren Ursprung in den 70er Jahren in Amerika. Genauer gesagt in Gestalt von Mihaly Csikszentmihalyi, einem Psychologen der University of Chicago, der die bisher größte Studie zum Flow durchgeführt hat.
Dabei hat er weltweit Performer und Sportler befragt, was für sie maximale Leistung und Zufriedenheit bedeutet und hat die unterschiedlichsten Antworten bekommen. Der Flow wurde am häufigsten genannt. [2]
Daran erkennst du den Flow State
- Deine Performance schießt in die Höhe. Du schaffst mehr, in weniger Zeit, in besserer Qualität und hast nicht das Gefühl, dich dabei zu überanstrengen.
- Das Selbst tritt in den Hintergrund. Du nimmst dich selber nicht mehr bewusst wahr und dein Ego sowie deine Körperwahrnehmung scheinen zu verschwinden. Alles, was du noch wahrnimmst, ist die vor dir liegende Aufgabe.
- Die Zeit scheint zu fliegen. Befindest du dich im Zustand der völligen Konzentration, spielt Zeit keine Rolle mehr. 2 Stunden können dir wie 5 Minuten vorkommen, du spürst keine Ermüdungserscheinungen oder Langeweile.
Take-Home-Message #1: Der Flow State beschreibt den Zustand maximaler Leistungsfähigkeit und Konzentration. Damit kann sowohl körperliche, als auch mentale Leistung gemeint sein.
...und das passiert während des Flow's in deinem Gehirn
Logisch, der Zustand des Flow States muss etwas in deinem Gehirn beeinflussen, um solche Höchstleistungen zu ermöglichen. Dabei wird etwas ausgelöst, das den Namen “vorübergehende Hypofrontalitätshypothese” trägt.
Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Bist du im Zustand des Flows, wird einfach eine Gehirnregion komplett runtergefahren, nämlich der Präfrontale Cortex. Dies ist die Hirnregion, die die Selbstwahrnehmung, das Einschätzen von Situationen und das moralische Handeln steuert.
Konkret bedeutet das: Bist du im Flow, werden bestimmte Bereiche der Wahrnehmung gewissermaßen abgeschaltet. In einer Studie der Universität Braunschweig wurden die Auswirkungen des Flows an 28 Hochleistungssportlern untersucht.
Man fand heraus, dass sich der Fokus auf die Aufgabe, die du im Flow durchführst, erhöht und du so deine Performance steigerst. [3]
Der Flow hat noch eine weitere, besondere Wirkung auf das Gehirn. Die gleiche Studie der Universität Braunschweig fand heraus, dass während des Flow State ein spezieller Hormoncocktail ausgeschüttet wird, der süchtig macht.
Darunter sind auch Hormone, die glücklich machen und Stress reduzieren. Hat man einmal solch einen Zustand erlebt, merkt der Körper sich dies und will ihn wiederholen.
Das erklärt den Suchtfaktor von extremen, körperlichen und mentalen Höchstleistungen. Dieser Meinung ist auch Mihaly Csikszentmihalyi, der in folgendem TED Talk Video den Zusammenhang des Flows mit dem Glück erklärt:
Take-Home-Message #2: Der Flow verändert nicht nur deine Leistungsfähigkeit, sondern auch deine Gehirnfunktion. Bist du im Flow, werden bestimmte Gehirnregionen abgeschaltet, um einen größeren Fokus zu ermöglichen. Achtung, Suchtgefahr!
Mit diesen Triggern gelangst du in den Flow
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du in den Zustand des Flows gelangen kannst. Das Flow Genome Project unter der Führung der beiden Amerikaner Steven Kotler und Jamie Wheal hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zustand des Flows genau zu untersuchen und für jeden zugänglich zu machen.
Dabei haben die beiden 17 unterschiedliche Auslöser entdeckt, die sehr individuell sind. Jeder Mensch spricht auf andere Auslöser an. [4] Diese lassen sich grob in vier Gruppen einordnen.
1. Die Adrenalin-Junkies, beispielweise Boxer und Fallschirmspringer. All diejenigen, die das hohe Risiko brauchen und sich darüber einen extremen Push abholen. Je höher das Risiko und je extremer die möglichen Konsequenzen, desto intensiver das Flow-Erlebnis.
Die Adrenalin-Junkies brauchen den Nervenkitzel der Gefahr. Tipp: Hast du schon mal eine Sportart versucht, vor der du richtig viel Angst hast? Wie wär es denn mal mit Bungeejumping? Gehe sportlich an deine Grenzen und du erlebst vielleicht ein intensives Flowgefühl!
2. Die tiefsinnigen Denker, beispielsweise Erfinder und Wissenschaftler. All diejenigen, die komplett in ihr Spezialgebiet eintauchen, versinken und dabei Geniales entdecken.
Die tiefsinnigen Denker brauchen das Gefühl, intellektuell maximal herausgefordert zu sein und vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe zu stehen.
So kommen sie am besten in den Flow und sind hochkonzentriert. Tipp: Mit den richtigen Nährstoffen kannst du deinen Körper und deine mentale Leistung unterstützen. So trägt Vitamin B5 beispielsweise zu einer normalen geistigen Leistung bei, während Vitamin B12 Müdigkeit bekämpft.
Konzentrationsdrinks wie FOCUS NOW kombinieren diese Wirkstoffe deshalb mit Koffein und Neurotransmittern für dein Gehirn.
3. Die “In-Sich-Geher”. All diejenigen, die sich gerne in Form von Übungen, auf sich selber konzentrieren und dabei komplett abschalten. Sie versinken in Übungen wie Meditation, Pilates und Co. und gehen intensiv in dem Training auf.
Dabei wird der Geist maximal entspannt und sie üben sich in Achtsamkeit. Tipp: Meditationsübungen können ein toller Trigger sein, um sich in den Flow zu begeben. Wie dir der Einstieg in die Meditation gelingt, kannst du hier in unserem Artikel lesen.
4. Die Gruppentierchen. All diejenigen, die sich zwischen möglichst vielen Menschen am wohlsten fühlen. Sie ziehen ihre gesamte Energie aus den Menschen, die sie umgeben und können für Stunden in Musik eintauchen und tanzen.
Der Flow ist so intensiv, dass keine Müdigkeit verspürt wird und das Gefühl, das Hier und Jetzt zu erleben, perfekt ist. Tipp: Wann hast du das letzte Mal wirklich befreit zu deiner Lieblingsmusik getanzt? Lange her? Dann wird es langsam wieder Zeit. Musik an, ab in den Flow, genießen!
Take-Home-Message #3: Um in den Flow zu gelangen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Man unterscheidet vier Gruppen: Die Adrenalin-Junkies, die tiefsinnigen Denker, die “In-Sich-Geher” und die Gruppentierchen.
Podcast-Episode 62 | Entfalte jeden Tag dein volles Potential im Flow-State - Florian Hager
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Quellen
[1] fitnessforlife.org/AcuCustom/Sitename/Docu ments/DocumentItem/8983.pdf
[2] www.ted.com/talks/mihaly_csikszentmihalyi_on_flow
[3] rzbl04.biblio.etc.tu-bs.de:8080/docportal/servlets/ MCRFileNodeServlet/DocPortal_derivate_00034176/Henk _2014_Auf_der_Suche_nach_der_Wissenschaft _von_Flow.pdf;jsessionid=927B33BA678CC4D8C5 67FED31D8A73DE
[4] http://www.health.harvard.edu/staying-healthy/blue-light-has-a-dark-side
[5] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12783938
[6] http://ajcn.nutrition.org/content/85/2/426.full