Eselsbrücken und andere Merkstrategien
Wir stellen 5 wirkungsvolle Gedächtnis-Strategien (Mnemotechniken) vor, mit denen du dir Dinge besser merken kannst.
Letztes Update:
Oktober 05, 2015
Veröffentlicht in
Biohacking & Performance
Eselsbrücken und andere Merkstrategien
Im letzten Blogbeitrag haben wir uns mit dem Namensgedächtnis beschäftigt und Tricks kennengelernt, sich Namen besser merken zu können. Heute setzen wir die Reihe fort und sprechen über Eselsbrücken und andere Strategien für ein besseres Gedächtnis.
Schon die griechischen Redner im fünften Jahrhundert vor Christus kannten spezielle Tricks, um bei langen Vorträgen nicht den Faden zu verlieren. Ganz ähnliche Techniken entwickelten buddhistische Mönche, um ihre langen religiösen Texte zu behalten. Hier die wichtigsten Methoden der Erinnerungstechnik (Mnemotechnik):
Musik als Merkhilfe
Sie haben sicher schon die Erfahrung gemacht, dass sich die Texte von Liedern zusammen mit der Melodie meist einfach merken lassen. Dieselbe Methode kann man auch für andere Gelegenheiten anwenden. Man singt einfach eine simple Melodie zu einer Liste von Gegenständen, die man sich merken will. Das funktioniert am besten mit langen Listen. Das Phänomen wird auch in der Werbung genutzt. Wenn Werbe-Slogans mit einprägsamen Melodien verknüpft werden, prägt der Kunde sich den Werbespruch besser ein.
Merkwörter und Merksätze
Merkwörter (Akronyme) sind zum Beispiel für Namen geeignet: Sie sind auf einer Party und wollen sich die Namen der anderen Gäste merken. Bilden Sie einfach aus den Anfangsbuchstaben der Namen ein Merkwort. Aus den Namen Birgitt, Richard, Anne, Ina und Nick entsteht so das Merkwort "Brain". Dieselbe Methode geht auch mit ganzen Sätzen: Die Anfangsbuchstaben des Satzes "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel" entsprechen den Anfangsbuchstaben der acht Planeten Merkur-Venus-Erde-Mars-Jupiter-Saturn-Uranus-Neptun.
Eselsbrücken
Wer Informationen in kleine Reime verpackt, kann sie sich leichter merken. "Drei-drei-drei, bei Issos Keilerei" dürfte hinlänglich bekannt sein. Allerdings sind Eselsbrücken oft umständlich und bringen die Information nicht in einen sinnvollen Zusammenhang. Wer nur den Spruch kennt, weiß nicht, wer bei Issos gegen wen und warum gekämpft hat. Trotzdem sind Eselsbrücken gut geeignet, wenn man sich bestimmte Fakten, die man häufiger braucht, partout nicht merken kann. Zum Beispiel den Unterschied zwischen konvex und konkav: "Ist das Mädchen brav, bleibt der Bauch konkav, wird der Bauch konvex, hatte sie wohl Sex." Diesen und viele weitere Merksprüche finden Sie thematisch geordnet auf www.alle-eselsbruecken.de.
Mind-Maps
Ihr Chef erteilt Ihnen den Auftrag, den Betriebsausflug zu organisieren. Damit Sie nichts vergessen, entwerfen Sie eine so genannte Mind-Map: Nehmen Sie ein Blatt Papier und teilen Sie es mit zwei Strichen in vier Bereiche ein. In den ersten schreiben Sie alles, was mit der Beförderung der Gäste zu tun hat. Im zweiten Bereich machen Sie Notizen zum geselligen Teil des Ausflugs. In den dritten und vierten Abschnitt notieren Sie alles zum Thema Verpflegung beziehungsweise Programm. Was eng zusammengehört, schreiben Sie auf dem Papier eng zusammen. Sie werden sehen, wie Ihre Planung so Struktur bekommt. Was schon auf dem Blatt steht, erinnert Sie daran, was noch fehlt. Mind-Maps haben sich besonders bewährt, wenn es darum geht, große Mengen an Informationen zu gliedern oder sehr komplexe Abläufe zu planen.
Die Forum-Romanum-Methode
Sie sollen in Ihrer Firma eine Jubiläumsansprache halten. Sie müssen die Höhepunkte der letzten 25 Firmenjahre gebührend würdigen. Nichts Wichtiges dürfen Sie vergessen. Mit der Forum-Romanum-Methode kommen Sie ohne Spickzettel aus: Ordnen Sie jedem Gliederungspunkt Ihrer Rede einen auffälligen Punkt auf Ihrem Weg zur Arbeit zu. Legen Sie den Weg dann im Geiste zurück, fallen Ihnen die Punkte der Reihe nach wieder ein. Die Methode wurde von den römischen Senatoren erfunden: Sie ordneten die Argumente ihrer Reden einzelnen Punkten in der Stadt Rom zu, die Sie dann im Geiste durchwanderten.