8D Beats: Der neue Musik-Hype unter die Lupe genommen
Kann dich 8D Musik konzentrierter machen, und was weiß die Wissenschaft schon über diesen Musik-Hype? Finde hier heraus, was genau hinter 8D Beats steckt.
Letztes Update:
Mai 27, 2020
Veröffentlicht in
Biohacking & Performance
Im Internet und ganz besonders auf Youtube setzt derzeit ein neuer Musik-Trend Maßstäbe für immersiven Klang. Die Rede ist dabei von der sogenannten 8D Musik oder 8D Beats. Was sich genau dahinter versteckt, und warum diese Musik auch für Biohacker und High-Performer spannend ist, erklären wir dir in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist 8D Musik?
Der Begriff 8D Musik klingt zunächst etwas unrealistisch und aufgeblasen, denn dabei handelt es sich natürlich nicht um Musik aus 8 Dimensionen. Stattdessen spielt man darauf an, dass du akustische Signale aus insgesamt 8 verschiedenen Richtungen (Engl. Direction) wahrnehmen kannst.
Die Idee ist nicht neu. Bereits in den 70er Jahren wollte man den Ton in einer Sphäre mixen und abspielen. Eine Sphäre ist ein dreidimensionales, rundes Objekt. Für die Musikwiedergabe bedeutet das, dass du Songs mit einem 360°-Klang hören kannst. Man nannte diese Methode Ambisonics, doch so richtig durchsetzen konnte sie sich nicht – bis jetzt jedenfalls!
2. Wie entsteht 8D Musik?
Um 8D Musik entstehen zu lassen, reduzieren sich Künstler beim Mixen ihrer Songs nicht länger auf einen Stereo-Klang, der nur aus einem linken und rechten Audiokanal besteht. Stattdessen wird der aufgenommene Song in der Nachbearbeitung so modifiziert, dass der Hörer das Gefühl hat, mittendrin zu sein, und als ob sich die Töne frei im Raum bewegen.
Um diesen Effekt zu erreichen, positioniert der Künstler bzw. Produzent einzelne Instrumente und andere Tonspuren über eine Software in einem virtuellen Raum. Die Tonspuren können dabei an einem Punkt im Raum fixiert und frei beweglich um die Hörposition im Zentrum herum kreisen. Anschließend werden physische und physikalische Variablen wie Raumgröße und Hall bestimmt, die die Reflexionen des Sounds beeinflussen. Diese Reflexionen können durch die virtuellen Raumvorgaben optimiert werden, was ein besseres Klangerlebnis erzeugt. So entsteht der immersive, 360°-Klang.
3. 8D Musik Wirkung
Derzeit gibt es keine wissenschaftlichen Studien zur Wirkung von 8D Musik. Allerdings ist die Wissenschaft stark daran interessiert, mehr über die Effekte von bestimmten Klangmuster auf das menschliche Gehirn zu erfahren, wie es z.B. bei binauralen Beats der Fall sein soll.
8D Musik funktioniert jedoch anders als binaurale Beats, und auch wenn es bislang keinerlei Erkenntnisse über die Wirkung von 8D Musik gibt, so scheint unter Hörern allgemein der Konsens zu sein, dass 8D Musik keine Nebenwirkungen hat.
4. 8D Musik - Für Biohacker und High Performer interessant?
Binaurale Beats sind dagegen für die Wissenschaft kein Neuland mehr, und jüngste Studien zeigen vielversprechende Resultate. In 2005 erkannten Forscher, dass die Töne unsere 5 Gehirnwellen verändern und somit unsere mentale Performance verbessern können. [1]
Die 5 Gehirnwellen mit ihren zugehörigen Frequenzen lauten:
- Delta: Binaurale Beats agieren bei den Deltawellen auf einer Frequenz von 0,5 - 4 Hz, die im Zusammenhang mit traumlosen Schlaf steht. Teilnehmer der Studie, denen binaurale Beats dieser Frequenz zugespielt wurden, traten in eine tiefere Schlafphase ein.
- Theta: Im Bereich von 4 - 7 Hz verzeichneten die Forscher bei ihren Teilnehmern, dass die Theta-Frequenzen zu einer verbesserten Meditation, Kreativität und REM-Phase beitrugen.
- Alpha: Im Alphawellen-Bereich befinden sich binaurale Beats bei 7 - 13 Hz, wo sie eine tiefere Entspannung begünstigen.
- Beta: Zwischen 13 und 30 Hz liegen die binauralen Beats der Betawellen, welche in dieser Frequenz dabei helfen kann, konzentrierter und wacher zu sein.
- Gamma: Solange die Studienteilnehmer wach und einer Frequenz von 30 bis 50 Hz ausgesetzt waren, stellen die Wissenschaftler eine anhaltende Wachsamkeit fest.
Vor allem die Beta-Wellen – um 13 - 30 Hz – unterstützen dich dabei, konzentrierter und wacher zu sein. Damit 8D Musik die Konzentration steigern kann, müsste sie also diese Frequenzen in einem binauralen Beat-Muster nutzen.
Weiterhin fanden Forscher in einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2019 heraus, dass sich binaurale Beats, abhängig von ihrer Frequenz, positiv auf das Langzeitgedächtnis auswirken können.[2]
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5. Fazit
Experimentierfreudige Künstler und Produzenten wollen die Möglichkeiten der immersiven 8D Musik weiter austesten und neue Trends prägen. Das kommt Biohackern und High-Performer zugute, die stets auf der Suche nach besserer Performance sind.
Viele Menschen schwören bereits auf bestimmte Klangmuster, wie die der binauralen Beats, um ihre Konzentration zu steigern, und die Wissenschaft gibt ihnen dabei nachweislich recht. Doch im Bezug auf 8D Musik sind die Wirkungsweisen noch nicht erforscht, und so müssen Biohacker und High-Performer noch selbst testen, ob die Musik für mehr Konzentration bei ihnen sorgen kann.
6. Quellen
[1] Padmanabhan, R., Hildreth, AJ, D. Laws, D. (2005). Anaesthesia Vol 60, Issue 9, p. 874-877. A prospective, randomised, controlled study examining binaural beat audio and pre‐operative anxiety in patients undergoing general anaesthesia for day case surgery. doi: 10.1111/j.1365-2044.2005.04287.x [https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1365-2044.2005.04287.x]
[2] Garcia-Argibay, M., Santed, M.A. & Reales, J.M. (2019). Psychological Research 83, p 1124–1136. Binaural auditory beats affect long-term memory. doi: 10.1007/s00426-017-0959-2 [https://link.springer.com/article/10.1007/s00426-017-0959-2]